Elfter Tag - Freitag, der 26.8.94

Etappe 10
Von Hochwolkersdorf
Nach Oberwart
Über In der "buckligen Welt": Annaberg, Wiesmath, Geretschlag, Hollenthon, Spratzbachtal, Blumau, Lembach, Kirchschlag. Dann Pilgersdorf, Deutsch-Gerisdorf, Langeck (bei Lockenhaus), Unterkohlstätten, Stadtschlaining, Drumling, St. Martin in der Wart.
Distanz 68 (71) km
Bemerkung

Nach einer stürmischen Nacht am Morgen aufklarend, Sonnenschein und wechselnde Bewölkung, mit weiterhin stürmischen und sehr böigem Westwind. Der Wind bläst so kräftig, daß man kleinere Steigungen buchstäblich hinaufgeblasen wird. Abwärts muß man aufpassen, nicht von der Straße geblasen zu werden. Moderate Temperaturen, gutes Radlwetter. Aufbruch um 11:10.

Es geht weiter durch die "bucklige Welt", eine bergige Voralpenlandschaft mit Höhen bis zu 600-700 hm und Tälern bis herab zu 250 hm. Wunderbare Ausblicke an allen Ecken und Enden. Fast jede Hügelspitze ist besiedelt.

Bis Annaberg 3 Steigungen, die vor Annaberg kräftig. Einigermaßen eben bis Wiesmath, dann hinab nach Geretschlag und wieder hinauf und hinab nach Hollenthon. Alles auf den Kämmen zwischen den Hügeln.

Nach Hollenthon ins Spratzbachtal hinab (im Ort noch Richtung Lichtenegg). Alternative evtl. Güterweg kurz nach Ortsende links nach Spratzeck (evtl. flacher). Steil hinab, im Tal anfänglich gut abwärts rollend, später muß etwas getreten werden. Eine Genußfahrt! Das Tal anfänglich eng und nicht besiedelt, später etwas weiter und nur spärlich besiedelt bis Blumau.

Hinter Blumau (425 hm), ca. 50 m hinter der Thalbachbrücke, links auf Wanderweg D1 nach Lembach. Erspart 60 hm (von sonst 195) und ist gut zu fahren (Mineralbeton, evtl. schwierig, wenn naß). Anfänglich einem kleinen Bach folgend, geht es durch den Wald. Zwei Serpentinen mit größerer Steigung folgen. Man erreicht einen freien Hügelkamm. Rechts halten und bei dem dann folgenden Gehöft links abbiegen und den Hang entlang. Hier erreicht man die höchste Stelle mit 560 hm. Dann geht es hinab nach Lembach. In Lembach dem Wegweiser nach Kirchschlag gefolgt (auf Straße von Stang kommend mündend). Alternative lt. Karte: Nicht abbiegen, links vom Bach auf kleinem Sträßchen den Ort verlassen. Das spart den Anstieg zur von Stang kommenden Straße. Kurz (ca. 2 km) vor Kirchschlag, noch vor der Abfahrt, kurz hinter dem Einmünden in die von Stang kommende Straße, 1 Stunde Rast.

Weiter gehts hinab nach Kirchschlag auf 417 hm. Bis hierher 30 km. Links ab Straße Richtung Lockenhaus, schwach befahren. Im abschüssigen Tal mit kräftigem Rückenwind mit teilweise 40 km/h ohne Anstrengung bis Pilgersdorf gezippt (ca. 10 km). Bei Deutsch-Gerisdorf rechts ab in den Ort hinein, dann bei querender Straße links, weiter auf kleiner Straße bis zur nächsten querenden Straße (von Lockenhaus kommend Richtung Bernstein). Hier rechts und nach ca. 3 km links ab (ausgeschildert) Richtung Unterkohlstätten.

Nun beginnt das "Vorbeimogeln" am Geschriebenenstein im Günser Gebirge. Die Route nach Oberwart führt am Gipfel vorbei, ist deshalb ein sogenannter "Schleicher". Trotzdem sofort sehr steiler Anstieg (ca. 12 - 14 %) und das noch zweimal bis zum Scheitelpunkt. Höhenunterschied ca. 130 hm. Vom Scheitelpunkt hinunter nach Unterkohlstätten (ehemaliges Kohleabbaugebiet). Weiter anfangs steiler, dann flacher hinab nach Goberling. Ca. 2 km hinter dem Ortsende auf der linken Seite ein inzwischen aufgelassenes Antimonbergwerk. Eine kurze Sightseeingtour bringt nichts sonderlich sehenswertes zu Tage. Eine Hinterradspeiche auf der Zahnkranzseite bricht. Mäßiger Achter am Hinterrad, fahre weiter. Weiter hinunter, bis rechts Auffahrt nach Stadt Schlaining (ca. 50 hm, 16%). Elke geht die Luft aus. Netter Ort mit Burg und Hotel Burg Schlaining. Straße Richtung Oberwart mit erneutem moderatem Anstieg. Elke fragt, ob dies wirklich der richtige Weg ist. Es wird Zeit, eine Übernachtungsmöglichkeit zu suchen. Linker Hand Gasthof Marth. Macht keinen guten Eindruck. Weiter bis zum Scheitelpunkt, hinunter bis Drumling, wieder moderat hinauf und hinunter bis St. Martin.

Schlußanstieg nach Oberwart mit anschließender Abfahrt. Elke seit längerem schweigend hinterher fahrend. Ankunft um ca. 17:45h. Langweiliger größerer Ort, Mittelzentrum, Bezirkshauptstadt. Die Hauptstraße nach Norden, Richtung Pinkafeld. Nahe dem Ortsende, neben einer Tankstelle rechter Hand links ab in die Grazer Straße. Nach ca. 500 m Gasthof Drobits. Macht von außen guten Eindruck, wir beschließen zu bleiben. Abendessen mit Lungenstrudelsuppe und Schweinegulasch mit Lorbeerblatt und Majoran.